Steinböcke


Alpensteinbock

Der Alpensteinbock (Capra ibex) gehört zur Gattung der Ziegen; weibliche Tiere werden Steingeiss genannt. Gott stattete diese Kletterkünstler mit speziellen Hufen aus. Die verhornten Hufenränder sorgen für Trittfestigkeit und die weichen Innenballen, die wie Saugnäpfe am Felsen haften, verhindern ein Abrutschen. Die unabhängig beweglichen Zehen dieser imposanten Tiere garantieren einen sicheren Halt selbst im steilsten Gebirge.  Ihre Hörner wachsen ein Leben lang und zeigen Jahresringe, die ihr Alter verraten. Trotz eines bereits 1612 erlassenen Jagdverbots durch die Drei Bünde war der Steinbock um 1640 in Graubünden ausgerottet. 1809 wurde im Wallis das letzte Tier der Schweiz erlegt. Anfang des 19. Jahrhunderts war der Alpensteinbock im gesamten Alpenraum fast verschwunden; lediglich rund 100 Tiere überlebten im italienischen Gran Paradiso. Zwischen 1906 und 1933 wurden 59 Kitze aus dem Aostatal nach St. Gallen geschmuggelt und im Tierpark Peter und Paul weiter gezüchtet. Sie bildeten den Grundstock für die Wiederansiedlung in den Schweizer Alpen. Ab 1920 erfolgten erste Auswilderungen im Gebiet des Schweizerischen Nationalparks. Alle heute in den Alpen lebenden Steinböcke gehen auf jene kleine Restpopulation von Gran Paradiso zurück. Der Steinbockbestand in der Schweiz wird inzwischen auf rund 19'000 Tiere geschätzt. Fotos: Niederhorn BE


Nubischer Steinbock

Der Nubischer Steinbock (Capra nubiana) ist eine faszinierende Tierart, die aufgrund ihrer Fähigkeit und ihrer beeindruckenden Überlebensfähigkeit bewundert wird. Er ist der Wüstenbewohner unter den acht Steinbockarten. Der auch als Syrischer Steinbock genannte Paarhufer, hat ein Zuhause in unwirtlichen Landschaften: auf der Arabischen Halbinsel und im nordöstlichen Afrika. Er ist kleiner und heller gefärbt als seine alpinen Vettern und erreicht eine Schulterhöhe von bis zu 75 cm und wiegt zwischen 25 - 70 kg. Gott schenkte diesen Tieren die Fähigkeit, mehrere Tage ohne Wasser auszukommen, indem sie ihre Körpertemperatur senken, um weniger zu schwitzen. So sind sie auch in der Lage, aus giftigen Pflanzen Nährstoffe zu gewinnen. Besonders eindrucksvoll sind die mächtigen Hörner der Männchen: Sie können bis zu 1,20 Meter lang werden.   Fotos: Negev / Israel