Uferschwalbe
Die Uferschwalbe (Riparia riparia) ist die kleinste Schwalbenart der Schweiz. Sie brütet in Kolonien, die über 100 Paare beherbergen können, und bleibt in ihrem Brutgebiet von Mai bis September. Als Weitstreckenzieher überwintert sie in Zentralafrika, Nordwestafrika oder in Teilen Südamerikas. Die Uferschwalbe ist 12–13 cm lang, erreicht eine Flügelspannweite von 27–29 cm und wiegt 12–18 g. Ihre Flugeigenschaften sind perfekt an die Jagd auf fliegende Insekten angepasst: Sie erreicht beim Nahrungssammeln Geschwindigkeiten von 25–40 km/h und auf Zug bis zu 60 km/h oder mehr, besonders bei Rückenwind. Durch ihre extrem hohe Wendigkeit und Manövrierfähigkeit kann sie Insekten auch in engen Flugmanövern präzise fangen. Die Augen der Uferschwalbe sind hochspezialisiert: Sie besitzen fast 300° horizontales Sichtfeld und Sehgruben mit extrem hoher Zapfendichte, die präzises Scharfsehen während des Fluges ermöglichen. So kann die Uferschwalbe selbst kleinste Bewegungen in der Luft erkennen, auch bei sehr geringer Kontrastdifferenz, etwa Mücken über Wasser. Die Fortpflanzung erfolgt in selbst gegrabenen Tunneln in sandigen Ufern, die bis zu 1 Meter lang sein können. Pro Jahr brütet sie bis zu 3 ×, das Gelege besteht aus 4–7 Eiern, die beide Eltern gemeinsam ausbrüten und die Jungvögel füttern.
Fotos: 15.06. und 29.0/.2025 / Chli Ryh, Rietheim